Information | Was ist Arbeitssucht / Wer ist gefährdet?

Wer ist gefährdet


In unserer leistungsorientierten Gesellschaft kann jede/r von uns von Arbeitssucht gefährdet sein. Sie trifft alle Berufsgruppen und ist keine typische Managerkrankheit. Arbeitssucht kommt nicht nur bei Konzernchefs, Direktoren und Topmanagern vor, sondern auch bei jungdynamischen Aufsteigern, Freiberuflern, Angestellten.

Flexibilität, Eigenverantwortung, Kreativität und Leistungsbereitschaft nehmen einen immer höheren Stellenwert ein: damit stehen heute Arbeitnehmer genauso unter Leistungszwang, Erfolgsdruck und Existenzangst wie Direktoren von Grosskonzernen. Doch auch Menschen mit sozial weniger angesehen und wenig flexiblen Berufen können sich durch Zweitjobs, Teilzeitarbeit, Schwarzarbeit und Freiwilligenarbeit in die Arbeit flüchten.


Geschlechtsspezische Aspekte

Frauen sind in gleichem Masse gefährdet wie Männer. Tendenziell neigen eher Männer dazu, ihren Selbstwert ausschliesslich über ihre Leistung und ihren Erfolg zu definieren, während Frauen eher in helfenden und pflegenden Berufen in eine Arbeitssucht geraten. Auch Hausfrauen können sich überidentifizieren, sich unnötig viel Stress mit Aufräumen, Waschen und Kochen machen.

Putzwut ist ein häufiges Alarmsignal. Oder ein Zweitjob, Nachbarschaftshilfe, «Schwarzarbeit» etc. Gerade doppeltbelastete Frauen, die hohe Selbstansprüche haben, sich nicht helfen lassen möchten und immer perfekt sein wollen, sind besonders gefährdet.


Auch Arbeitslose und Rentner betroffen

Arbeitsucht kommt aber auch bei Arbeitslosen und Rentnern vor. Manche überidentifizieren sich mit Hobbies oder unbezahlten Hilfsleistungen und flüchten sich in anstrengende und zeitintensive ehrenamtliche Tätigkeiten.


Betroffen sind auch Idealisten, die mit Herz und Seele in ihrem Job aufgehen und auf jeden Rückschlag mit noch mehr Engagement reagieren.

Was Arbeitssucht begünstigt und was sie vermeidet

 

 

 

 

 

Fast jeder Mensch erlebt eine Phase arbeits-süchtigen Verhaltens in seinem Leben:
In einer Krise stürzt man sich in die Arbeit, lenkt sich mit Arbeit ab. Z.B. von Liebeskummer, einer Enttäuschung, eines Verlustes, eines Schicksalsschlags...

Doch die Phase ist normalerweise vorüber gehend. Hat man den ärgsten Teil der Krise überwunden, kann man wieder zu einem normalen Arbeits-verhalten übergehen...

 

Besonders gefährdet sind alle, die ihre Tätigkeit leicht als «Fluchtmittel» missbrauchen können wie Selbständige, Ärzte, Therapeuten, Manager, Juristen, Schauspieler, Politiker, Schriftsteller, Verwaltungsräte etc.

Arbeitssucht kann jede/n von uns treffen: Helfen Sie uns, Arbeitssucht vermeiden.