Information | Was ist Arbeitssucht / Erkennungsmerkmale

Arbeitssucht erkennen

Leider wird Arbeitssucht als Krankheit noch viel zu selten erkannt. Ausschlaggebend ist, dass Betroffene ganz auf die Arbeit als Lebensmittelpunkt fixiert sind.

Die Krankheit ist deshalb so schwierig zu erkennen, da Arbeitssucht zuerst von Betroffenen, ihrer Umgebung sowie von Vorgesetzten und Arbeitgebern als Zeichen für ein überdurchschnittliches Arbeitsengagement – vorerst positiv – gewertet wird. Arbeitssüchtige wirken aktiv, tüchtig und mit dem Leben zufrieden. Dieses Verhalten scheint zudem im Einklang mit unseren leistungsorientierten Erziehungsformen, Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen zu stehen, die man höchst selten in Frage zu stellen wagt.

Erst bei genauerer Betrachtung ist die Lebensweise jedoch auffällig einseitig auf die Arbeit ausgerichtet.

Typische Denk- und Verhaltensweisen


Die Diagnose «Arbeitssucht» ist aufgrund der vielfältigen Formen und unterschiedlichen Entstehungsmöglichkeiten und Motivationen nur mit äusserster Vorsicht zu diagnostizieren.

Arbeitssüchtige fallen unter anderem oft auf durch:

Ständige Aktivität – es wird immer etwas gemacht bzw. man ist gedanklich abwesend.

Es wird auch dann gearbeitet, wenn es eigentlich nicht wirklich nötig ist.

Es gibt pausenlos Berge von Arbeit, Projekten oder Plänen, die nie weniger werden, oft mehrere gleichzeitig.

evtl. viele verschiedene Ideen, die fast nie umgesetzt werden, weil schon nach kurzer Zeit etwas anderes wichtiger ist oder man sich nicht entscheiden kann – Arbeitsvermeidung, Aufschieben von Arbeit

Gesprächsthemen drehen sich ausschliesslich um die Arbeit, es wird kaum je über etwas anderes (z.B. Privates, Freitzeit etc.) geredet.

Es werden keine echten Pausen gemacht – aktivitätsfreie Zeiten werden gemieden (Nicht entspannen können, nicht einfach mal Nichts-tun können) – es wird auch in der Freizeit oder in den Ferien gearbeitet

Perfektionismus, hoher Leistungsanspruch, Selbstüberschätzung – «Alles im Griff» / «Kein Problem!» / nicht Nein-sagen können –  hohes Kontrollbedürfnis

Schlecht zuhören können (rasch gelangweilt, ruhelos, nicht bei der Sache sein etc.)

Unbeherrschtes, ungeduldiges und/oder aggressives Verhalten gegenüber anderen

Distanziert, Mangel an Nähe, Isolation, Ich-Bezogenheit

Körperliche, psychosomatische und psychische Probleme

evtl. weitere exzessive Süchte wie Kaffee, Rauchen, Medikamente, Alkohol etc.

Zum Krankheitsverlauf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

Arbeitssucht wird viel zu oft zu spät erkannt. Danke, dass Sie sich informieren!